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Untersuchung der Determinanten von Impfeinstellungen bei obdach- und wohnungslosen Menschen in Berlin

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COVID-19 Pandemie und Obdachlosigkeit: Befragung zur digitalen Wissensvermittlung und Impfeinstellungen

Teilstudie: Untersuchung der Determinanten von Impfeinstellungen bei obdach- und wohnungslosen Menschen in Berlin

Obdachlose Menschen haben eine geringere Lebenserwartung, eine höhere Prävalenz für somatische und psychische Gesundheitsprobleme und erleben einen erschwerten Zugang zu Gesundheitsversorgung. Der eingeschränkte Zugang liegt beispielsweise an fehlender Krankenversicherung, unzureichenden Möglichkeiten, auf Informationen zur Pandemie zuzugreifen oder an mangelndem Wissen seitens der behandelnden Personen. Darüber hinaus sind obdachlose Menschen mit höheren COVID-19-Übertragungsraten und negativen Auswirkungen von Infektionsschutzmaßnahmen konfrontiert. So wurden aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen zum Beispiel viele Kapazitäten in Notunterkünften oder Tagesstätten reduziert. Obdachlose Menschen sind also besonders von der COVID-19-Pandemie betroffen. Da viele nicht-pharmazeutische Kontrollmaßnahmen von Menschen, die von Obdachlosigkeit erleben, nicht umgesetzt werden können (z. B. zu Hause bleiben), sollte besonderes Augenmerk auf den Zugang zu präventiven Maßnahmen wie Impfungen gelegt werden.

Misstrauen in Impfungen wird mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status, Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitssystem und unzureichenden Sprachkenntnissen assoziiert. Andere Faktoren, die das Impfverhalten bestimmen, sind psychologischer Natur, wie z. B. mangelndes Vertrauen oder kollektive Verantwortung. Obdachlose Menschen haben einen niedrigen sozioökonomischen Status, eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung und darüber hinaus häufig mit Sprachproblemen zu kämpfen. Etwa 30 % aller in Deutschland lebender und 50 % aller in deutschen Großstädten lebender obdachloser Menschen haben keine deutsche Staatsangehörigkeit, was ein Hinweis auf geringe Deutschkenntnisse sein könnte, aber nicht muss.

All dies legt die Vermutung nahe, dass sich das Impfverhalten von obdachlosen Menschen und der Allgemeinbevölkerung unterscheiden könnte. Da es keine Forschung gibt, die die Impfeinstellungen von obdachlosen Menschen in Deutschland untersucht, zielt diese qualitative Studie darauf ab, Einblicke in diese Themen zu geben und Determinanten zu erforschen, die zu individuellen Einstellungen gegenüber COVID-19-Impfstoffen führen. Das Verständnis der Einflussfaktoren auf Impfeinstellungen im Kontext von Obdachlosigkeit kann in Zukunft zum Beispiel bei der Entwicklung von Empfehlungen helfen, die auf die Reduktion von Hürden bei der Inanspruchnahme von präventiven Maßnahmen (wie Impfungen) abzielen.

Verantwortlich:

Prof. Dr. med. Wolfram Herrmann (Institut für Allgemeinmedizin)
Dr. med. Angela Schuster (Institut für Allgemeinmedizin)
Julianna Grune (Promotionsstudentin)